Hilfsaktion mit Ukraine im Blick
Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ eröffnet
Mit einem eindrücklichen Festgottesdienst ist am Sonntag (6. März) in der evangelischen Kirche Sarnau (Kirchenkreis Kirchhain) die gemeinsame 29. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) unter anderem mit Bischöfin Beate Hofmann eröffnet worden. „Hoffnung für Osteuropa“ fördert soziale und diakonische Projekte, in denen Solidarität und christliche Nächstenliebe über Grenzen hinweg erkennbar werden. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Hoffnung stärken“. Der Gottesdienst zur Eröffnung war inhaltlich stark geprägt durch den aktuellen Krieg gegen die Ukraine. In Predigt und Fürbitten wurde an die Menschen in den Krisengebieten erinnert.
Bischöfin Hofmann: Nicht zu Feinden machen lassen
„Hoffnung für Osteuropa – das hat in diesen Tagen einen ganz neuen Klang und andere Bilder bekommen. Hoffnung für Osteuropa, das heißt plötzlich: Wir stehen gemeinsam ein für Demokratie und Frieden“, sagte Bischöfin Beate Hofmann (EKKW) in ihrer Predigt mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Auch als christliches Netzwerk habe der Name der Initiative eine neue Bedeutung bekommen. Die schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme mit Menschen aus Osteuropa helfe nun bei der Arbeit für den Frieden. „Hoffnung für Osteuropa, das heißt für mich im Moment auch: Wir wollen weiter in Kontakt bleiben, uns nicht zu Feinden machen lassen, uns nicht hineinziehen in eine Spirale von Hass und Gewalt. Wir bleiben auf dem Weg des Friedens. Wir gehen nicht an lange Tische der Lüge, sondern gemeinsam an den Tisch des Herrn. Das ist meine Hoffnung für Europa, das sich nicht mehr in Ost und West dividieren lässt.“
Propst Schmidt: Friedengebete sind Protest gegen Kriegsgeschrei
Nach Worten des hessen-nassauischen Propstes Matthias Schmidt (Gießen) „sind Gottesdienste in diesen Tagen und Wochen auf besondere Weise Friedensgebete“. Es sei wichtig, „stellvertretend für alle zu beten, denen angesichts des Leids und der Angst der Mund und das Herz verschlossen sind.“ Schmidt: „Friedensgebete sind ein Protest gegen Kriegsgeschrei.“
Ökumene-Fachleute: Große Aktualität durch den Ukraine-Krieg
Claudia Brinkmann-Weiß, die kurhessische Dezernentin für Diakonie und Ökumene, unterstrich: „Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine gewinnt die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ große Aktualität. Wie in einem Brennglas wird jetzt deutlich, wie dringend nötig unsere Solidarität mit Osteuropa ist für ein einiges, friedliches Europa.“
Detlev Knoche, Leiter des Zentrums Oekumene, appellierte an die Anwesenden: „Russland führt einen schrecklichen Krieg gegen die Ukraine mit verheerenden Auswirkungen für die Zivilbevölkerung. Menschen sind auf der Flucht. Wir sollten sie mit offenen Armen aufnehmen und auch unsere Partnerkirchen in den Ländern entlang der Grenze zur Ukraine mit unseren kirchlichen Möglichkeiten aber auch mit der Aktion Hoffnung für Osteuropa unterstützen.“ Das Zentrum Oekumene hat seinen Sitz in Frankfurt am Main und koordiniert für die beiden Landeskirchen EKHN und EKKW die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“.
Kirchengemeinde Goßfelden-Sarnau: Parnterschaft nahe Rumänien
Die gastgebende Kirchengemeinde Goßfelden-Sarnau pflegt seit etlichen Jahren eine Gemeindepartnerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde in Großau/Rumänien. Sandra Niemann, die Pfarrerin der gastgebenden Kirchengemeinde, betonte, dass diese Partnerschaften durch persönliche Begegnungen so viel reicher würden. Das wurde besonders deutlich, als Gäste aus der Partnergemeinde über die aktuelle Situation an der rumänischen Grenze der EU zur Ukraine berichteten.
Präsentation von Hilfsaktionen
Im Anschluss an den Gottesdienst präsentierten Initiativgruppen, Kirchengemeinden und kirchliche Werke ihre Arbeitsschwerpunkte in den verschiedenen Ländern. Vertreten waren Hilfsinitiativen wie das „Gustav-Adolf-Werk“, der „Evangelische Bund Hessen“ und Einzelinitiativen, die evangelische Gemeinden und soziale Projekte in Osteuropa unterstützen und fördern. Dazu gehört etwa die „Hilfe für Sibiu“ aus Marburg oder die „Kinderhilfe Tschernobyl“ aus Schotten in Oberhessen.
Hintergrund „Hoffnung für Osteuropa“
Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, soll die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivilgesellschaftlichen Aufbau fördern. Dass ein gerechtes und soziales Europa Wirklichkeit wird, ist eines der Anliegen von „Hoffnung für Osteuropa“. Auch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind bestehende globale Wirtschafts- und Verteilstrukturen ungerecht aufgebaut. Trotz des wirtschaftlichen Wachstums bleiben viele in Mittel- und Osteuropa von dieser Entwicklung ausgeschlossen. Es gilt, gerade diese Strukturen durch jahrelange Partnerschaftsarbeit und Begegnungen zu verändern. Die aktuelle angespannte politische Situation in Osteuropa mit dem Krieg in der Ukraine und seinen Folgen in allen osteuropäischen Staaten hebt die Bedeutung des Hilfsprojektes noch einmal hervor.
Spendenkonto
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Stichwort: Hoffnung für Osteuropa