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Abschied und Neubeginn

© Joachim BundschuhJoachim Bundschuh

Vor einiger Zeit hörte ich im Radio eine Reportage über die Auswirkungen des Lockdowns während der Corona-Pandemie auf Arbeitnehmer*innen. Dabei wurde deutlich, dass fast 50% der Arbeitnehmer*innen entweder die Stelle wechseln wollen oder schon gekündigt haben. Der Grund dafür - so die Reportage - liegt in der absoluten Auszeit, die Corona verordnet hat: plötzlich wurde der "Reset-Knopf" gedrückt und alles auf null gestellt. Plötzlich kamen ganz viele Menschen aus ihrem "Hamsterrad" heraus, weil dieses von einem Tag auf den anderen still stand. In der Zeit der durch Corona verordneten Ruhe haben dann wohl viele Arbeitnehmer*innen gemerkt, dass sie dort, wo sie gerade arbeiten, nicht mehr an der richtigen Stelle sind.

Plötzlich alles auf null stellen - das ist hier das Geheimnis der Veränderung, des Abschieds, der einen Neubeginn darstellt.

Es ist genau das, was die Passionszeit uns Jahr für Jahr verordnet: von Aschermittwoch an alles auf null stellen. Das Hamsterrad anhalten und schauen, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin, ob ich noch im richtigen "Boot" sitze.

40 Tage sind dafür vorgesehen - 40 Tage - eine "Quarantäne". Dieses uns mittlerweile so vertraute Wort bedeutet nämlich nichts anderes als einen Zeitraum von 40 Tagen, auch wenn unsere Quarantänen mittlerweile zum Glück viel kürzer sind.

Das Hamsterrad anhalten und schauen, von was man Abschied nehmen sollte und wo ein Neustart nötig wäre - ist Ihnen das in diesem Jahr gelungen?

Es ist nicht einfach, sich selbst eine "Quarantäne" zu verordnen, aber gut tut sie letztlich schon. Und so schenkt Gott uns diese besondere Zeit vor Ostern, um mal wieder den "Reset-Knopf" zu drücken und zu schauen, wo Abschiede angesagt sind und wo ein Neustart von Nöten ist. Ein Neustart, für den Ostern steht: nach dem absoluten Ende, nachdem die Jüngerinnen und Jünger haben Abschied nehmen müssen, erfahren sie, dass Jesus Christus wieder lebendig ist. Sie erkennen ihn, spüren aber dennoch, dass es nicht einfach weitergeht wie bisher, sondern dass der Auferstandene auch bei ihnen einen Neustart auslöst. Sie werden auf deinen neuen, nachösterlichen Weg geschickt. Einen Weg, auf dem sie Jesus Christus nicht alleine lässt, einen Weg aber, der anders sein wird als der, den sie bisher gegangen sind.

Für sie als Gemeinde beginnt in diesem Jahr kurz vor Ostern ein solch neuer Weg: Sie bekommen eine neue Pfarrerin. Und ich nehme Abschied von Ihnen und bedanke mich für ein halbe Jahr, in dem ich sehr gerne und vertrauensvoll mit Ihrem Kirchenvorstand und Frau Merbach zusammengearbeitet habe und in dem ich viele gute Begegnungen in Ihrer Gemeinde hatte. Ich verabschiede mich auch mit dem Wissen, dass Ihr Weg mit Christus weitergehen wird - wenn nun auch anders. Denn Ihre neue Pfarrerin wird einiges anders machen als die bisherigen Pfarrpersonen es getan haben.

Gottes Segen aber wird sie auch weiterhin begleiten - Gott sei Dank!

Ich wünsche Ihnen gesegnete Ostern!

Pfarrer Joachim Bundschuh

Vakanzvertretung

Nun bin ich also ihr „Vakanzvertreter“: Seit dem 01.10.2021 bin ich für die Ver­waltung der Gemeinde zuständig und be­gleite und unterstütze den Kirchenvor­stand in seiner Arbeit bis 31.03.2022. Auch wenn wir uns wohl selten sehen werden – die prakti­sche Gemeindearbeit (Kasualvertretung) übernehmen haupt­sächlich Kolleginnen und Kollegen aus der Umgebung – möchte ich mich Ihnen einmal kurz vorstellen:

Mein Name ist Joachim Bundschuh und ich bin seit 21 Jahren mit halber Stelle Pfarrer der Friedensgemeinde in Kelster­bach – am anderen Ende des Dekanats Groß-Gerau Rüsselsheim. Mit der anderen Hälfte meines Dienstes bin ich Referent für Internationale Gemeinden im Zentrum Ökumene in Frankfurt.

Geboren wurde ich vor 59 Jahren in Walldorf, heute Mörfelden-Walldorf, also hier im Dekanat. Aufgewachsen bin ich in Sprendlingen, heute Dreieich-Sprendlingen. Nach meinem Studium in Frankfurt, Bonn, San Juan/Puerto Rico und Marburg war ich als Vikar in Frankfurt-Bornheim tätig. Mein anschließendes Spezialpraktikum verbrachte ich in Amsterdam und wurde dann am 04.07.1993 in der Stadtkirchengemeinde in Offenbach zum Pfarrer ordiniert.

Neben meiner Arbeit reise ich gerne – vornehmlich nach Kanada –, gehe gerne Wandern und ins Kino und lese Krimis und historische Romane.

Ich freue mich auf die Herausforderungen und Begegnungen, die in Büttelborn auf mich warten.

Letzte Änderung am: 31.03.2022

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