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Christiane Dannemann †

Wir, die Kirchengemeinde Büttelborn, mussten Abschied nehmen von unserer Pfarrerin Christiane Dannemann, die fast 30 Jahre in der Gemeinde gelebt und gewirkt hat.

Als Frau Dannemann im April 1982 nach Büttelborn kam, hatte sie ihr Lehrvikariat bei Dekan Geil in Mörfelden und ihr Spezialvikariat bei Umweltpfarrer Oeser abgeschlossen und war die erste Pfarrerin im Dekanat Groß- Gerau.

Sie hat in diesen 27 Jahren unserer Kirchengemeinde ein Profil gegeben, sie immer wieder aufs Neue durch Ideen und Vorstellungen mit Leben gefüllt und ist für viele Menschen in unserer Gemeinde eine wichtige Lebensbegleiterin gewesen.

Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen konnten sich in der Gemeinde wiederfinden: die Jahresschwerpunkte eröffneten Möglichkeiten des Nachdenkens, des Diskutierens und Wahrnehmens vermeintlich bekannter Zusammenhänge in einem neuen, unbekannten Licht. So werden viele Menschen Engel und ihre Bedeutung mit ihr in Verbindung bringen; ähnlich ist es bei der Schöpfungsgeschichte, bei deren genauerer Betrachtung uns vieles neu und spannend erschien, was wir als bekannt gedacht hatten.

Auch im musikalischen Bereich – ihrem Hauptbereich in der Kirchengemeinde – hat sie deutliche Akzente gesetzt. Kirchenchor, Posaunenchor, Vokalensemble, die Arbeit mit den kleinen MusikerInnen und vor allem die großen Werkaufführungen „Die Schöpfung“ und auch das „Magnificat“ sind ihrer Initiative zu verdanken; natürlich auch die wunderschönen Adventskonzerte und die Bereicherungen der Gottesdienste. Ebenso setzten die Theateraufführungen unter ihrer Regie, die besonders in den letzten Jahren Highlights des Gemeindelebens waren, einen neuen, insbesondere Jugendliche ansprechenden Schwerpunkt in der Gemeindearbeit.

Wir KV-Mitglieder haben die gemeinsamen Wochenenden im Kloster Höchst und anderswo sehr genossen und geschätzt, konnten wir doch dort, begründet auf ihrer fundierten Vorbereitung, uns inhaltlich sehr engagiert mit diversen Themen auseinandersetzen und jedes Mal gestärkt und bereichert zurück in den Alltag kommen.

Ähnlich geht es auch den vielen Konfirmandinnen und Konfirmanden, die sich sicherlich alle an ihre Freizeiten in Unter-Ostern und an ihre Konfirmandenzeit, ihre Vorstellung und Konfirmation im Zusammenhang mit ihrer Person erinnern werden. Es ist ihr immer gelungen, die Konfirmationsgottesdienste als Festgottesdienste für diese jungen Menschen zu gestalten.

Festlich und immer wieder neu und mit interessanten Ideen gestaltet waren auch in jedem Jahr die Weihnachtsgottesdienste, bei denen sich alle Besucher wiederfinden konnten. Auch hier haben wir ihr innovative Ideen zu verdanken, denn durch das Etablieren der Weihnachtsausstellungen in der Kirche am Adventsmarkt öffneten sich die Kirchentüren auch für Menschen, die sonst eher nur von weitem zusehen.

Ebenso geht das Feiern der Osternacht auf ihre Initiative und Anregung zurück. Auch wenn die Zahl der BesucherInnen relativ klein war, so war doch das gemeinsame Erleben und Erfahren des Licht- Werdens ein intensives und bleibendes Erlebnis. Auch die gemeinsame Freude beim anschließenden Osterfrühstück wird sich jedem eingeprägt haben.

Die Gründung der „Spinnstubb“ war ihr ein herzliches Anliegen und verlieh ihrer Freude am Selbst-Tun sichtbaren Ausdruck.

Die Renovierung der Kirche innen und außen und die Restaurierung der Orgel sind sichtbares Zeichen ihrer Zeit in Büttelborn; und in lebhafter Erinnerung ist uns allen das harmonische Kerschgassfest aus Anlass der Fertigstellung – eines von vielen Festen, bei denen das Miteinander, die Freude und der Dank im Mittelpunkt standen.

Außer dieser engagierten und vielseitigen Gemeindearbeit lag Christiane Dannemann auch die Mitgestaltung und Mitarbeit auf Dekanatsebene am Herzen. So war sie lange Jahre stellvertretende Dekanin und hat auch in diesem Bereich ihre positiven Spuren hinterlassen.

Nur Blitzlichter haben wir auf 27 lange Jahre der Gemeinsamkeit geworfen, sicherlich nicht alles beleuchtet, aber alles gesehen im Rückblick mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit, Dankbarkeit dafür, mit ihr zusammen eine lange Wegstrecke gegangen zu sein und für alles, was sie für uns und mit uns und für die Menschen in der Kirchengemeinde getan hat.

„Alles hat seine Zeit und ein jegliches Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.“

Mit diesem von Christiane Dannemann oft zitierten Bibelwort wollen wir uns trösten lassen und Gott um seinen Segen für sie bitten.

Aus dem Gemeindebrief Herbst 2009

Letzte Änderung am: 29.03.2021

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